Zeitabschnitt | Historisches Ereignis |
---|---|
Bücher und Bildbände
Internetportale uns Institutionen
|
|
um 100 | Bei Ausgrabungen auf dem Campus Poppelsdorf wird ein gallo-römischer Umgangstempel aus 100 n. Chr. gefunden. |
um 1000 | Poppelsdorf, ursprünglich eine fränkische Gründung vor 1000 („Dorf des Pupil„) zwischen den beiden keltischen Nachbarorten Kessenich und Endenich, wird namentlich zum ersten Male unter dem Namen Popelsdorp“ in den Güterverzeichnissen des Cassiusstiftes erwähnt. Entlang der Melb – von mel-up: lehmiges Wasser – gab es mehrere Mühlen und im Oberdorf einen Fronhof. Der Ort hat sich als kleine Straßenkreuzsiedlung am Ausgang des Melbtals nahe einer mittelalterlichen Wasserburg entwickelt. |
1149 – 1166 | Zwischen 1149 und
1166 schenkt der Probst des Bonner Cassiusstiftes, Gerhard von Are (1126-1169), diesem umfangreiche Ländereien in Poppelsdorf. Gleichzeitig legt er durch Neuerwerbungen in Endenich den Grundstein für
die spätere probsteiliche Herrlichkeit Endenich oder Poppelsdorf, zu der außer der beiden genannten Dörfern auch noch Ippendorf […] gehört. […] Ursprünglich besaß das Cassiusstift auch die Burg
Poppelsdorf. Sie allein – also ohne das Dorf – wird 1342vom Kölner Erzbischof erworben, der
damit seine Bonner Position ausbaut. (Quelle 5).
|
ca. 1180 |
Erbauung der Poppelsdorfer Wasserburg: Probst Gerhard von Are findet man in den
Geschichtsbüchern als ersten Besitzer der Burg. Dieser verschenkt den „befestigten Wirtschaftshof“ an die Stiftsherren von St. Cassius. Diese sind jedoch nicht lange im Besitz der Burg, da sie ihnen
1313 vom Bonner Probst Heinrich von Virneburg abgekauft wird. Dieser kann jedoch nicht genug Finanzmittel für den Unterhalt aufbringen, sodass er sie an den Kölner Erzbischof Walram von Jülichverkaufen muss.
|
1244 | Bonn erhält Stadtmauern und Stadtfreiheit unter Erzbischof Konrad Are von Hochstaden (* um 1205; † 28. September 1261). Auszug aus der Bonner Stadtchronik: »So waren die Einwohner froh, als 1244
der Erzbischof Konrad von Hochstaden ihnen befahl, die bisher ungeschützte Siedlung mit einer Stadtmauer zu befestigen, und Bonn seine alten Rechte bestätigte.«
|
1256 | Bonn wird Mitglied des Rheinischen Städtebundes. |
1288 | Schlacht bei Worringen: Große Bedeutung für die weitere Entwicklung der Stadt hat der Ausgang der Schlacht bei Worringen im Jahr 1288. Die Kölner Kurfürsten machen neben Bonn und Brühl auch
Poppelsdorf zu einem ihrer Wohnsitze und Bonn schließlich zu ihrer Residenz. Die von den Kurfürsten im 17. und 18. Jahrhundert erbauten prunkvollen Bauten verleihen der Stadt ihren barocken Glanz. Mit der
Besetzung durch französische Truppen endet 1794diese Epoche.
|
1342 | Der Kölner Erzbischof Walram von Jülich erwirbt die zweiteilige Wasserburg Poppelsdorf, die ehemals dem Cassiusstift gehörte, durch Kauf. Später baut sie der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zur Festung aus. |
1525 | Die Kurkölsche Kanzlei wird endgültig nach Bonn/Poppelsdorf verlegt. Die Burg Poppelsdorf wird für Jahrzehnte Verwaltungssitz des Kurstaates Köln. |
1569 | Peter von Kempis, Amtmann zu Godesberg und Mehlem, Kanzler der Bistümer Hildesheim und Paderborn, ist Besitzer der Sternenburg, die wahrscheinlich im 15. Jahrhundert erbaut wurde. |
1583 – 1588 | Im Truchsessischen Krieg (1583-1588) wird die Poppelsdorfer Burg teilweise zerstört. Der Krieg vereitelt den Versuch, das Erzbistum Köln in ein erbliches, protestantisches Herzogtum zu
verwandeln.
|
1610 | Die Katzenburg wird erstmals erwähnt. |
1709 | Erste Herstellung von Porzellan in Europa. 1755 beginnt man auch in Poppelsdorf mit dem Versuch der Produktion. |
1715 | Kurfürst
Joseph Clemens von Bayern beginnt mit dem Bau des Poppelsdorfer Schlosses auf dem Gelände der ehemaligen Wasserburg. Damit beginnt auch der Zuzug bedeutender Familien nach Poppelsdorf u.a. Lenné, Leydel (Peter
Joseph Leydel (1798 – 1845), seit 1830 Bonner Universitätsarchitekt, sollte einige Jahre später die Entwürfe für den Bau der Bonner Sternwarte liefern, die dann von Karl Friedrich Schinkel
überarbeitet wurden. Er war ein Sohn von Michael Leydel, dem Architekten der Godesberger Redoute). Eine Schule wird in Poppelsdorf bezeugt.
|
1730 | Kurfürst Clemens August von Bayern setzt den Bau des Poppelsdorfer Schlosses fort.
|
1745 – 1755 | Kurfürst Clemens August lässt die Poppelsdorfer Allee anlegen. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts gab es mit Linden
bestandenen Fuhrweg an der Stelle der späteren Allee. Die Idee zur Anlage der eigentlichen Poppelsdorfer Allee stammte dann von Kurfürst Joseph Clemens, der eine prachtvolle Blickachse zwischen seinem Stadt- und Landschloss wünschte […]. Die ursprüngliche Planung sah einen Bootskanal in der Mitte der Allee vor, dies wurde jedoch aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht. Stattdessen entstand die Allee unter dem nächsten Kurfürsten Clemens August im Wesentlichen in der gleichen Form […]. Dabei diente die Kreuzbergkirche als Zielpunkt der Blickachse, was jedoch nicht genau eingehalten werden konnte, da sich das Cassius-Stift weigerte, einige den Blick behindernde Häuser abzutreten.
|
1746 | Kurfürst Clemens August weiht die Schlosskapelle und ordnet die erste Poppelsdorfer Kirmes an. Zur gleichen Zeit wird mit dem Bau der Heilige Stiege auf dem Kreuzberg begonnen (vollendet 1751). Ebenso 1746 erwirbt der kurfürstliche Bauintendant Graf August Wilhelm von
Wolff-Metternich die Sternenburg und lässt sie zu einem Rokokoschlösschen umbauen.
|
1750 | Peter Blenz, der kurfürstliche Wasserträger (ihm obliegt die Wasserversorgung des Schlosses), erhält ein Haus in der heutigen Clemens-August-Str. 13. |
1751 | Fertigstellung der Heiligen Stiege auf dem Kreuzberg durch Balthasar Neumann. |
1755 | 1755 wird von Kurfürst Clemens August in der Katzenburg die Poppelsdorfer Faience Fabrique gegründet. Ziel ist die Herstellung von Porzellan, wie es in Europa erst seit 1709 hergestellt wird. Dies gelingt jedoch nicht, so dass sich die Produktion vorerst auf Steingut und graue Fayencen beschränkt. |
1775 | Am 9. Mai findet nach 25jähriger Unterbrechung wieder ein Bannbegang statt. |
1794 | Besetzung durch französische Truppen. |
1800 | Poppelsdorf wird Bürgermeisterei für die Orte Endenich, Kessenich, Dottendorf, Lengsdorf, Duisdorf, Ippendorf, Oedekoven, Röttgen und Ückesdorf. Ebenfalls 1800 wird der neu angelegte Friedhof am
Hang des Kreuzberges in Heimlichkeit geweiht, obwohl er bereits zwei Jahre vorher eingerichtet worden war. |
1812 | Als Ersatz für die baufällig gewordene erste Kapelle wird aus den Resten der eingestürzten Martinskirche in Bonn am heutigen Poppelsdorfer Platz eine neue Kapelle erbaut. |
1816 | Nach den Wirren der französichen Revolution wird Poppelsdorf selbstständige Gemeinde und gehört zu Preussen. Poppelsdorf zählt zu dieser Zeit 136 Einwohner. |
1818 | Das Poppelsdorfer Schloss, nun in preussischem Besitz, wird Universitätsinstitut. Damit wächst auch der campus poppelsdorf. Der ehemalige Schlossgarten wird Botanischer Garten. |
1823 | Ludwig Wessel übernimmt die Poppelsdorfer Faience
Fabrique und firmiert als „Porzellan- und Steingutfabrik Ludwig Wessel“. Das Werksgelände befindet sich im Süden Poppelsdorfs an der heutigen Clemens-August-Straße, Carl-Troll-Straße und
Katzenburgweg. Zusammen mit den anderen Keramikfabriken gehört Wessels Unternehmen Mitte des 19. Jahrhunderts zu den wichtigsten Triebkräften der Industrialisierung und größten Arbeitgebern in Bonn
und Umgebung. Die erste Dampfmaschine wird 1830 installiert. 1889 wurde eine Bahnanbindung vom Firmengelände zum Bonner Güterbahnhof errichtet und 1890 in Betrieb genommen, die sogenannte Wesselbahn. Die 1880 bei Witterschlick entdeckten Blauton-Vorkommen waren ein wichtiger Rohstoff für Wessels Produktion und konnten so über die Voreifelbahn erschlossen werden. |
1833 | Johann Heinrich Cassel wird Bürgermeister von Poppelsdorf und bleibt es 30 Jahre lang (Casselsruhe) im Amt. |
1846 | Gründung der Königlich Höheren Lehranstalt an der Meckenheimer Allee (heute landw. Fakultät). |
1849 | Gründung des Männergesangvereins „Liederkranz“. |
1861 | Das neue Schulgebäude am Kessenicher Weg (heute Sternenburgstr. 23) wird eingeweiht. |
1863 | Der Rat der Stadt Bonn lehnt den Antrag Poppelsdorfs auf Eingemeindung ab. Grund: Der Ort sei zu arm. |
1876 | Friedrich Soennecken verlegt seinen Schriftenverlag von Remscheid nach Bonn und beginnt mit dem Aufbau seiner Schreibwarenfabrik an der
Kirschallee. Wilhelm Bennauer wird letzter Bürgermeister und der Bau der jüdischen Synagoge wird begonnen. |
1888 | Grundsteinlegung zur St. Sebastianuskirche in der Kirschallee. |
1889 | Gründung der ev. Schule an der Rehfuesstraße (später Soenneckenschule, heute Johannesschule). |
1891 | Poppelsdorf wird selbständige Pfarrei. |
1892 | Einweihung des St. Marienhospitals. |
1896 | Das Rathaus an der Kirschallee, ist fertig. Bürgermeister: Wilhelm Bennauer. |
1901 | Grundsteinlegung der evangelischen Lutherkirche. |
1902 | Einweihung der Synagoge an der Bennauerstraße. |
1903 | Enthüllung des Kekulé-Denkmals. |
1904 | Poppelsdorf wird mit 8.600 Einwohnern und 16 Morgen Weinbergen der Stadt Bonn eingemeindet. Vollendung der Lutherkirche. |
1908 | Abriss der Sternenburg. |
1909 | Turmbau der St. Sebastianuskirche wird fertiggestellt. |
1926 | Großbrand bei der Firma Wessel. Gründung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Poppelsdorf. |
1930 | Gründung der Poppelsdorfer Kolpingsfamilie. |
1932 | Gründung der „Närrischen Gesellen“ in der Kolpingsfamilie Poppelsdorf. |
1934 | Der kommunistische Abgeordnete Otto Renois wird von den Nazis angeblich auf der Flucht erschossen. |
1938 | 09.11.1938: Die Syanoge brennt (wie die übrigen Bonner Synagogen auch) im Zuge der „Pogromnacht“ ab. |
1945 | Das Poppelsdorfer Schloss wird bei einem Luftangriff nahezu vollständig zerstört. Am 08. März rücken die Amerikaner ein. Am 23. Juli wird der Schulunterricht wieder aufgenommen (Schulhaus an der Sternenburgstraße). |
1946 | Erste Untersuchungen über den Ausbau der Reuterstraße. |
1951 | Größere Siedlungen entstehen auf dem Venusberg. Ausbau der Uni-Kliniken. |
1959 | Das Schloss ist weitgehend wiederhergestellt. |
1970 | Abbruch der Wesselwerke. Beginn der Sanierung der Clemens-August-Straße. |
1973 | Soennecken schließt das letzte Werk Soenneckenfeld. Union-Theater (Kino) macht dicht. |
1980 | Fa. Zuntz schließt ihre Kaffeerösterei in
Bonn. Wiederaufbau der Clemens-August-Straße, das erste Poppelsdorfer Straßenfest des Ortsbundes (Zusammenschluß der Poppelsdorfer Vereine und Gruppierungen) findet statt. |
1989 | Die Neu-Bebauung der Clemens-August-Straße ist abgeschlossen. |
1997 | Gründung des Fördervereins Poppelsdorfer Geschichte e.V.. |
2000 | 300. Geburtstag des Kurfüsten Clemens-August, * 17. August 1700 in Brüssel. Große Festlichkeit im Poppelsdorfer Schloß. |
2004 | Poppelsdorf feiert den 100. Jahrestag der Eingemeindung nach Bonn. |
|
10. Todestag des Poppelsdorfer Heimatforschers Dr. Josef Ruland. |
2021 | Poppelsdorf feiert 275 Jahre Poppelsdorfer Kirmes mit einem Festjahr von Juli 2021 bis Juli 2022 |